EisNord

Eisverhältnisse Nordhemisphäre

Zur Zeit der geringsten Eisausdehnung auf der Nordhalbkugel (August/September) ist lediglich die innere Arktis vereist. Seit einigen Jahren sind selbst die Laptew-See und Ostsibirische See für einige Wochen ohne größere Probleme mit Schiffen befahrbar. Auch die bekannte Nordwestpassage waren in den letzten Jahren im August und September häufig weitgehend eisfrei und damit schiffbar. Anders sieht es an der Nordküste Grönlands und den nördlichsten kanadischen Inseln (z.B. Ellesmere-Insel) aus. Die vorherrschende Meeresströmung drückt das Packeis in diesen Gebieten zusammen, so dass dort in der Regel keine Durchfahrt per Schiff möglich ist.

Im Raum Spitzbergen und Franz-Josef-Land zieht sich das Packeis nicht zuletzt wegen des Nordatlantik-Stroms bis über 80° nördliche Breite zurück. Im Winter ist aus demselben Grund die geringste Ausdehnung im Raum Spitzbergen und bei Nowaja Semlja zu erwarten. Das Bering-Meer und vor allem das Ochotskische Meer ist im Spätwinter hingegen weit südlich vereist. Der Labrador-Strom verfrachtet das Eis am weitesten nach Süden und sorgt an der Ostküste Kanadas im Raum Neufundland für eine Packeisgrenze südlich von 50° nördliche Breite.

Selbst im Winterhalbjahr erreicht die Ausdehnung des arktischen Packeises in letzter Zeit nicht mehr die Ausmaße früherer Jahrzehnte. Die Hudson-Bay war z.B. in den Jahren 2010 und 2011 erst im Januar komplett vereist. Im Sommer 2013 wurde bei der Betrachtung der geringsten Eisausdehnung der letzten 30 Jahre „nur“ Platz 6 erreicht. Die Eisbedeckung blieb rund 1,7 Millionen Quadratkilometer höher als im Rekordjahr 2012. Die Nordwestpassage war während des gesamten Sommers – im Gegensatz zu den letzten Jahren – zu keiner Zeit komplett eisfrei.

In den jüngsten Jahren waren im August und September sowohl die Nordwestpassage als auch die Nordostpassage jeweils für einige Wochen ohne größeres Packeis befahrbar. Eine Betrachtung, ob die längere eisfreie Zeit im Spätsommer wirtschaftliche Vorteile hat, gibt es unter: Klimaerwärmung begünstigt die Befahrbarkeit der Nordostpassage – wirtschaftliche Vorteile?

Die „Eis-Fabrik“ der Arktis ist die Laptew-See. Hier weht aus Sibirien wiederholt extreme Kaltluft auf den arktischen Ozean, was rasch zur Eisbildung führt. Das Eis wird dann von der Meeresströmung in die zentrale Arktis und Richtung Grönland transportiert. Mehr Details über die Laptew-See und zur „Eis-Fabrik“ findest du in den nachfolgenden Links.

Webcam Kuujjuarapik (Südostküste Hudson-Bay)

Webcam Kuujjuarapik (Südostküste Hudson-Bay)

 

Die Hudson Bay ist ein Randmeer im zentralen und Osten Kanadas. Da sich über dem Nordosten Kanadas sowie über Nordostsibirien im Standardfall die beiden atmosphärischen Kältepole der Nordhalbkugel aufhalten, ist die Hudson Bay von November/Dezember bis Juni vereist, obwohl der südliche Teil von der geographischen Breitenlage der südlichen Ostsee entspricht. Die letzten Eisreste tauen im Sommer erst im Juli, in einigen Jahren sogar erst Anfang August vollständig ab. Im November sammeln sich zahlreiche Eisbären an der Westküste der Hudson-Bay, die darauf warten, auf die zugefrorene Hudson-Bay zu laufen. Denn auf dem Eis jagen sie Robben. Es gibt zahlreiche Webcams an der Hudson-Bay und generell in Kanada.

 


Webcam Nuuk / Grönland

Webcam Nuuk / Grönland

 

Die Webcam in der Hauptstadt von Grönland Nuuk zeigt auf die Labradorsee, die zwischen Grönland und Labrador und dem südöstlichen Teil von Baffin Island liegt. Weiter nördlich geht diese in die Baffin Bay über. Im Winter und Frühling vereist die Labradorsee teilweise, was mit der Webcam dann zu beobachten ist.

 

 

Gletscher weltweit

Überdauert Schnee die Sommermonate wird er verdichtet und entwickelt sich zu Eis, den sogenannten Gletscher. Fällt im Laufe der Jahre mehr Schnee als im Sommer abtaut, wächst ein Gletscher. Schmilzt hingegen im Laufe des Jahres mehr Eis und Schnee ab, schrumpft oder verschwindet ein Gletscher. Neben der Temperatur ist vor allem die Niederschlagsmenge in den Monaten mit einer Temperatur um und unter null Grad Celsius entscheidend. Wolkenreiche Sommer und schneereiche Winter und Frühjahre sind günstiger als trocken-kalte Winter und sonnenscheinreiche Sommer oder solche mit viel Regen bei positiven Temperaturwerten. Selbst wenn Gletscher in einigen Regionen dieser Welt wachsen, ist global ein Rückgang der Gletscher zu beobachten. Eine Folge der seit über 150 Jahren ansteigende globale Mitteltemperatur seit der kleinen Eiszeit im späten Mittelalter.



Auch in den Alpen haben die dort vorhandenen Gletscher in den zurückliegenden Jahrzehnten an Masse verloren. Häufig trocken-heiße Sommer und schneearme Winter im Alpenraum haben ihre Spuren hinterlassen.

Webcam Pitztaler Gletscher

Webcam Pitztaler Gletscher